Kirche ohne Gerüst

Kirchenrenovierung - Wir haben es geschafft!

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1. Dezember 2013: Wir haben es geschafft!

Einzug des Kirchenvorstandes mit Altarelementen. Voll besetzte Kirche.
Einzug des Kirchenvorstandes mit Altar-Geräten. Da ist Musik drin: Posaunenchor und Familien Kinzler und Albe. Photos von HS-Photo, 06150 1 7751.

Nach über zwei Jahren Renovierung war es am 1. Dezember um 17 Uhr endlich soweit: Wir konnten den ersten Gottesdienst in unserer Kirche feiern!

In einem feierlichen Einzug wurden die Altargeräte, Altarkreuz, Bibel, Kerzen, Abendmahls- und Taufgeschirr wieder in die Kirche gebracht und der Altar damit gedeckt als sichtbares Zeichen dafür, daß die lange Wartezeit und das "Exil" im Gemeindehaus und in anderen gastfreundlichen Kirchen nun zuende ist. Es musizierten der Posaunenchor Ober-Beerbach, Birgit Köhler-Günther an der sanierten Orgel und Familie Kinzler mit ihren Streichinstrumenten.

Die Kirchenvorsteher schlüpften in historische Rollen und luden zu einem Gang durch die Geschichte der Kirche ein: Sie ist im Mittelalter als Eigenkirche der Herren zu Frankenstein um 1400 mit gotischen Fenstern und Wandmalereien ausgestattet worden. Nach der Reformation wurden die Bilder übertüncht. Weil das Wort Gottes im Mittelpunkt stehen sollte wurden Kanzel und Emporen eingebaut. In der heutigen Zeit gilt es, den Glauben als Lebenshilfe wieder neu zu entdecken. So geben sich eine Frankensteinerin, eine Äbtissin, ein hessischer Landgraf und eine Pfarrerin die Ehre.

Architekt Frank Liebig aus Darmstadt gab Einblicke in die aufwendige Total-Sanierung: Das Dach war statisch instabil geworden, die Hölzer des Dachstuhles waren stark geschädigt, zum Teil vom Hausschwamm befallen. Im Inneren war das Gebäude stark angegraut, aufsteigende Feuchtigkeit machte dem Gemäuer zu schaffen. Unter anderem galt es, die spätgotischen, gut erhaltenen Wandmalereien im Chorbereich, die Christophorus-Darstellung im Kirchenschiff und die barocke Orgel unbeschadet durch die Sanierungszeit zu bringen und dabei behutsam zu restaurieren.

Das Wahrzeichen Ober-Beerbachs stammt aus dem 12. Jahrhundert und ist mehrfach saniert worden (um 1400, 1742, 1866, 1907, 1929, 1961, 1983 und nun von 2011-2013). Die Kosten sind auf 830 000 Euro angesetzt. Ein ehrgeiziges Projekt für die Kirchengemeinde, das nur gemeinsam mit starken Partnern geschultert werden konnte! Der Kirchenvorstand dankt den vielen Spendern, der Gemeinde Seeheim-Jugenheim, der Gesamtkirche und dem Hessischen Landesamt für Denkmalpflege sehr herzlich für die gemeinsame Rettungs-Aktion!

Zur Eröffnung gab es nun für jeden ein kleines überraschendes adventliches Dankeschön in Form eines kleinen Weihnachtsplätzchen mit einem Bild der frisch renovierten Kirche darauf. Nach dem Gottesdienst wurde zum Empfang mit Sekt, Saft, Selters, Häppchen und Plätzchen eingeladen.

Im neuen Jahr bietet der Kirchenvorstand Sonntags-Führungen zu besonderen Einzelheiten in der Kirche an, wie etwa Orgelführung, Turmbesteigung, kunstgeschichtliche Betrachtung des Freskenzyklus und anderes mehr. Erste Geistliche Führung mit Orgelklängen am Sonntag, 19. Januar um 10 Uhr:

September 2013: Wiederaufbau der Orgel.

Nachdem vorigen Monat die Einzelteile der Orgel wieder in die Kirche gebracht wurden, gibt nun die Orgelwerkstatt Ott den Ton an: Die Orgel wird wieder Stück für Stück zusammen gebaut, nötige Reparaturen werden dabei gleich mit erledigt.

Orgelbaumeister Ott meinte, soviel sei gar nicht zu reparieren. Mehr Arbeit macht da schon die Windzuführung. Die Luft für die Orgel (der "Wind") wird im Dachboden angesaugt, dazu gibt es ein Loch in der Decke, durch die ein Kanal führt. Da die neue Decke höher ist, als die alte muss die Manschette für den Motor angepasst werden. Die Stelle, die die Zimmerleute für das Loch vorgesehen hatten passte exakt. Nur die Höhe muß geändert werden.

Nun freuen wir uns schon auf den ersten Einsatz der Orgel in der frisch renovierten Kirche.

Aufbau der Orgel. Der Herr der Pfeifen: Orgelbaumeister Ott. Windkanal an der Decke.
Die Orgel beim Wiederaufbau. Der Herr der Pfeifen: Orgelbaumeister Ott. Deckendurchbruch für die Windzuführung.

August 2013: Die Orgel ist zurückgekehrt.

Jeder, der längere Zeit von Zuhause weg war, freut sich, wenn er oder sie wieder nach Hause zurück kommen kann.

So würde es der Orgel, wenn sie reden könnte wohl auch gehen. Nach fast zwei Jahren im "Exil" in der Scheune von Familie Kleinsorge, der wir von Herzen für die Gastfreundschaft danken, ist die Königin der Instrumente wieder an ihrem angestammten Platz in der Kirche angekommen.

Am Donnerstag, dem 22. August trafen sich fleißige Helfer und die Orgelbaufirma Ott, um die eingelagerten Teile der Orgel wieder in die Kirche zu bringen.

Zunächst wurden die Holzpfeifen in die Kirche gebracht. Sie sind zwischen 30 cm und 2 metern groß, und waren noch am einfachsten von einer Person zu tragen, bis auf die ganz großen, die zu zweit getragen wurden.

Danach kamen die Wände an die Reihe. Der empfindlichste Teil hiervon ist der Orgelprospekt, als die Seite, die von vorne zu sehen ist.

Zum Schluß wurden die in Kartons und Holzkisten verpackten Zinnpfeifen und Einzelteile der Mechanik in die Kirche gebracht.

Dort wartet nun alles darauf, von Orgelbaumeister Ott wieder zusammengesetzt zu werden, danach wird die orgel gestimmt, und ist dann Ende Oktober hoffentlich wieder voll Einsatzfähig.

In Einzeltelie zerlegte Orgel.
Noch zerlegt in Einzelteile, aber schon in der Kirche!

Wir freuen uns, wenn Sie mithelfen, dass unsere Kirche wieder gut dasteht.
Jetzt ist sie noch ein wenig "platt"...

Unsere Gemeinde muß einen Eigenanteil von 75000 Euro tragen!

Diese 75000 Euro können wir nur mit Ihrer Hilfe zusammenbringen!

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Juli 2013: Heizung eingebaut, letzte Malerarbeiten.

Nachdem die Kirchenbänke in die Kirche zurückgekehrt sind, wurde jetzt das letzte Gerüst entfernt, die Wandbilder sind gesäubert worden und sind heller als zuvor, der Wandputz im Chor wurde perfekt darauf abgestimmt.

Maler und Anstreicher haben damit begonnen, den Staub, der sich während der Revovierung angesammelt hatte vom Fußboden naß aufzuwischen, die letzten Anstriche sind in Arbeit.

An den Bänken haben die Elektriker die neue Heizung eingebaut. Die Heizstrahler befinden sich nicht mehr unter den Fußbrettern, sondern unter den Sitzbänken. Die neuen Heizstrahler sind sparsamer als die alten aus dem Jahr 1962. Durch insgesamt vier Temperaturfühler im Schiff, im Chor und auf der Empore kann die Heizung sehr viel genauer geregelt werden als bisher, was nochmals Energie spart.

Die Lampen sind bestellt, nach deren Installation soll auch die Steuerung für die Glocken und Turmuhr vom Glockenturm in das Erdgeschoss der Kirche verlegt werden.

So langsam gewinnt alles Kontur, es geht weiter voran.

Blick von der Empore am 20.Juli 2013, Nachmittags 14 Uhr. Neue elektrische Bankheizung.
Blick von der Empore am 20. Juli 2013 Neue elektrische Bankheizung

26.Mai 2013: 22.000 Arbeitsschritte im Gebälk

Unerwartete Schwerpunkte setzte der Darmstädter Architekt Frank Liebig in seinem Bericht über die Kirchensanierung in Ober-Beerbach. Den gut 50 Besuchern, die zum Baustellen-Gottesdienst in die Kirche gekommen waren, erklärte er zunächst, wie wichtig für Bauprojekte das Vertrauen ist für das er sich beim Kirchenvorstand bedankte. Nur in vertrauensvoller Beziehung gelingt gute Arbeit.

Beim seinem zweiten Schwerpunkt hörte man sein persönliches Verhältnis zum lebendigen Baustoff Holz heraus - denn Frank Liebig ist eben nicht nur Architekt, sondern auch ausgebildeter Schreiner: "Was glauben Sie, durch wie viele Hände ein Baumstamm aus dem Wald geht, bis er hier in der Kirche seine Ruhe und seinen Platz findet?" Er rechnete die "Arbeitsschritte mal Dachbalken" vor und kam auf 22 000 Berührungen für das gesamte Gebälk, das im Kirchendach verbaut wurde.

Bernd Bickelhaupt dokumentierte anhand seiner Bildershow die Arbeitsfortschritte. Er gab Einblicke in Winkel, in denen seit Hunderten von Jahren kein Licht hingekommen ist, etwa auf die obere Seite vom Schlussstein des Chorgewölbes.

In ihrer Predigt zeichnete Pfarrerin Angelika Giesecke das Baugeschehen anhand von biblischen Begebenheiten in vier Stationen nach: Pläne und Kosten, Schutt abladen, Leitern und Gerüste und schließlich Weiterbauen. Mit Finger-Picking und gelungener Begleitung auf seiner Gitarre brachte Gerhard Christ die Kirche zum Klingen. Nach dem Gottesdienst versorgten Angelika Kleinsorge, Sigrid Plößer, Nadine Anton und Gabi Pritsch die Besucher mit Getränken und Fingerfood.

Die hervorragende Akustik, die ansprechende Dekoration mit Efeu und vielen Kerzen, die geleisteten Sanierungsarbeiten und manches mehr wurden gewürdigt. Anschließend wurde wieder aufgeräumt, denn die Bänke werden eingebaut, die Restauratoren reinigen die Bilder, an der Elektrik wird weitergearbeitet, die Fensterscheiben werden überholt.

Mit einem möglichen Datum der Fertigstellung sind wir ja vorsichtiger geworden. Nun hoffen wir auf eine festlicher Eröffnung am 1. Advent. Es gibt noch viel zu tun - alles wie im richtigen Leben - packen wir's an!

Blick von der Empore beim Baustellen-Gottesdienst Blick von der Empore beim Baustellen-Gottesdienst Wieder zurückgekehrt: Die Kirchenbänke
Blick von der Empore beim Baustellen-Gottesdienst.
(Bild von André Hirtz)
Bildershow zeigt den Baufortschritt
(Bild von André Hirtz)
Zurückgekehrt: die Kirchenbänke

Mai 2013: Es werde Licht!

Im Mai steht die nächste Entscheidung an: Wie soll die Kirche beleuchtet werden? Da die Alten Lampen uns nicht mehr zur Verfügung stehen (und zum Teil auch kaputt waren) wird für die Kirche ein neues Beleuchtungs- Konzept erarbeitet.

Dabei ist an vieles zu denken. Zum einen soll es natürlich so hell sein, daß man z.B. am Heilig-Abend das Liedblatt gut lesen kann. Der Raum - und vor allem die Wandbilder - sollen auch zu Geltung kommen. Nicht nur auf die Leuchtmittel kommt es an, auch auf die Leuchten (sie dürfen nicht zu groß sein, sonst sieht man von der Empore aus nichts mehr) und die Farbe des Lichtes spielt auch eine Rolle.

Am 8. Mai trafen sich daher Mitglieder des Kirchenvorstandes, Pfarrerin, Architekt, Kirchenverwaltung, Denkmalschutz und ein Beleuchtungsfachmann in der Kirche, um diese Fragen zu erörtern. Soviel sei schon verraten: Die Lampen werden teilweise an anderen Orten hängen.

Die nächsten anstehenden Arbeiten ausser "Licht und Leuchten": Reinigung der Wandbilder, Einbau der Bänke.

April 2013: Feintuning für die Wandbilder.

Die Kirchenrenovierung nähert sich der Zielgeraden. Was die Arbeit nicht unbedingt einfacher macht! Die Details und Feinheiten sind in so einer Kirche wie der unseren sehr anspruchsvoll. Ein Balken, der nicht mehr trägt, trägt halt nicht mehr und muß ausgewechselt werden. Fertig, Entscheidung getroffen.

Bei so sensiblen Themen wie "Farbe" ist das schon schwieriger. Eine falsche Entscheidung hier hat man dann immer vor Augen. Daher ist gerade hier besondere Sorgfalt erforderlich.

Relativ einfach war die Sache noch im Kirchenschiff: ein heller, freundlicher Farbton für die Wand. Sehr viel schwieriger ist das im Chor. Die Wandbilder sind zur Zeit relativ "dunkel", denn sie sollen noch gereinigt werden. Der Kontrast zu der hellen Farbe im Schiff, mit der der Chor zuerst probeweise auch gestrichen wurde erwies sich als zu stark. Daher wurde durch den Restaurator zunächst ein Stück des Wandbildes gereinigt, danach die Farbe des Wandputzes darunter angepaßt und etwas dunkler.

Das Bild unten gibt einen guten Überblick: Vorher - Nachher. Nun sind wieder Beratungen mit dem Denkmalschutz erforderlich, um die nächsten Schritte abzustimmen: Paßt die Wandfarbe zu den Wandbildern, oder muß noch etwas geändert werden?

Wandputz und Wandbilder werden aufeinander abgestimmt
Wandputz und Wandbilder werden aufeinander abgestimmt.

März 2013: Die Kirche wird bunt!

Am 15. Februar fiel die Entscheidung, in welcher Farbgebung unsere Kirche zukünftig im inneren erstrahlen wird. Die Restauratoren untersuchten voriges Jahr die Kirche, und fanden Farbspuren aus verschiedenen Epochen. Aus der Gotik, Barock, Neoklassik...

Der Denkmalschutz in Zusammenarbeit mit dem Baureferat der Kirchenverwaltung entschied sich für den gotischen Farbbefund. Das heißt: Chorbogen in rot mit Zacken, die Wände in Ocker-Weiß mit rotem Rand für die Fenster und Mauerlatte.

Nun sind wir gespannt, wie das ganze dann "in echt" aussieht! Die Malerarbeiten sollen so schnell wie möglich durchgeführt werden, danach sind wieder die Elektriker am Zuge. Der Wiederaufbau der Orgel wird etwa 8 Wochen dauern und ist für Juni / Juli vorgesehen. Zwischendurch, so hoffen wir, wird Gelegenheit sein, die Konfirmation in der Kirche zu feiern. Ein richtige Einweihungsfeier wird es auch geben. Nur der Termin fehlt uns noch.

Farbmuster für Wände und Decke Farbmuster für den Bogen Innenraum frisch gestrichen
Farbmuster für Wände und Decke. Farbmuster für den Bogen. Innenraum frisch gestrichen.

12.Dezember 2012: Die Glocken läuten wieder!

Unsere Kirche hat ihre Stimme wieder!
Am 12. Dezember, nachmittags um drei Uhr war es soweit: Die neue Steuerung für die Läuteanlage und die Turmuhr wurden in Betrieb genommen. Von nun an wird uns die Turmuhr wieder die genaue Zeit zeigen - und die Glocken werden das Leben unserer Gemeinde begleiten, in Freud und Leid.

Die Glocken wurden zunächst zur Probe einzeln, danach zusammen geläutet, um die Steuerung einzustellen. Einige der Werte, die hierfür gebraucht werden sind die Kraft, mit der die Motoren die Glocken bewegen, die Bremskraft, und der Läutewinkel.

Diese Werte sind für jede Glocke verschieden, denn jede Glocke ist ein Unikat! Nicht nur das Gewicht spielt eine Rolle, auch die Glockenform, Länge, der Durchmesser der Öffnung unten. Mehr über die Glocken finden sie hier.

November 2012: Letzte Arbeiten am Dach.

Die Dachdecker-Arbeiten sind abgeschlossen. Das Gerüst, daß unsere Kirche seit dem Frühjahr umgab, wurde bereits zum Teil wieder abgebaut. Bis dahin mußten die Dachdecker aber noch einmal alles geben.

Vielleicht sind Ihnen die kleinen Dachgauben an unserem Turmhelm schon einmal aufgefallen?
Hier ist besonderes Fachwissen gefragt und besondere Sorgfalt nötig.
Damit die Eindeckung regendicht ist, und auch lange hält, müssen zudem zwei Lagen Schiefersteine übereinander gelegt werden.

Da diese Arbeiten zeitintensiv sind, waren die Dachdecker auch nach Einbruch der Dunkelheit noch am Turm aktiv, wie am Bild unten zu sehen ist.

Aus zwei Gründen verzögern sich die Maler- und Verputzerarbeiten:
1.) Solange die Dachdecker am Dach arbeiteten, durfte sich unter ihnen niemand auf dem Gerüst aufhalten. Zu groß ist die Verletzungsgefahr, wenn etwas herunterfällt.
2.) Die Temperaturen sind schon recht niedrig, so dass die "Standzeit" (Zeit bis der Putz getrocknet und angestrichen werden kann) mehrere Tage bis Wochen benötigt, abhängig von der Schichtdicke.

Damit im Inneren der Kirche verputzt werden kann, soll eine Baustellen-Heizung aufgebaut werden. Dadurch kann die Standzeit des Putzes deutlich verringert werden.

Durch die Verzögerungen an unserer Baustelle ist der Fertigstellungstermin zu Weihnachten sehr knapp. Zudem wäre zu diesem Zeitpunkt die Orgel noch nicht wieder aufgebaut. Wir werden daher die Weihnachtsgottesdienste noch einmal in der Bürgerhalle feiern. Die elektrische Anlage wird bis dahin aber schon soweit fertig sein, dass die Glocken wieder läuten können.

Dachdecker auf der Nordseite vom Kirchendach Erster Teil des Gerüstes abgebaut
Nächtlich erleuchteter Kirchturm. Das Dach ist fertig!

September 2012: Die Dachdecker sind da.

Seit Anfang September geht es an der Kirche so richtig rund! Neben den Elektrikern sind nun auch die Dachdecker aktiv. Die "Altdeutsche Eindeckung" wird in verbesserter Form übernommen: Die Überlappung der Schiefersteine wird auf 30% erhöht, und es wird diagonal eingedeckt. Das Besondere an der "Altdeutschen Eindeckung" ist, daß die Schiefersteine von unten nach oben immer kürzer werden, was dem Dach ein elegantes Aussehen gibt.

Nach dem Dach wird der Turm neu eingedeckt. Auch das kleine Dach der Sakristei mußte komplett erneuert werden.

Neben Elektrikern und den Dachdeckern sind zur Zeit die Maler und Steinmetze innen und außen tätig.

Die Maler überprüfen den Außenputz. Der Sperrputz, der bisher die Feuchtigkeit in der Wand hielt, wird entfernt und durch einen atmungsaktiven ersetzt. Nun wird wieder ein einfacher Kalk-Mörtel-Putz verwendet, genauso wie man es früher auch hatte. Zudem wird der Putz von der Farbe befreit, ausgebessert und schließlich neu gestrichen.

Die Steinmetze bessern das gotische Maßwerk an Fenstern und Türen aus. Verwitterte Steine werden durch neue ersetzt. An anderen Stellen, etwa dem großen Ostfenster werden Stahlbügel eingesetzt, um die Stabilität zu erhöhen.

Ende September gab es etwas ganz Seltenes zu sehen: Da der Bretter-Boden im Turm auch erneuert wird, konne man die Oberseite der Chordecke sehen.
Zuerst dachte ich noch, das Ganze sei mit Lehm verputzt. Weit gefehlt! Es handelte sich um Staub und Dreck, der sich im Laufe der Jahrhunderte angesammelt hatte, immerhin zwei volle LKW-Ladungen voll. Jetzt kann man sehr schön sehen, wie sorgfältig das Kreuzrippen-Gewölbe vermauert ist.

Dachdecker auf der Nordseite vom Kirchendach Detail vom Ostfenster Oberseite der Chordecke
Neue Schiefereindeckung. Detail vom Maßwerk des Ostfensters. Vom Staube befreit - die Oberseite der Chordecke.

August 2012: Alles elektrisch!

Im August war es aussen an der Kirche seltsam ruhig. "Ei werd an der Kersch dann net geschafft??"
Ei wohl schon, aber eben innen. Zur Zeit sind die Elektriker dabei, die gesamte elektrische Anlage zu erneuern. Alle Kabel, Schalter, Steckdosen, Lampen werden erneuert.

Derweil erhielt der Hahn auf der Kirchturm-Spitze erneut Besuch: Vom Vergolder, der die Vergoldung des Hahnes und der darunter liegenden Kugel erneuert hat.

Neue Elektrokabel an der Nordwand Vergolder am Hahn
Neue Leitungen an der Nordwand.
Am Boden die Leitungen für die Bankheizung.
Der Vergolder bringt den Kirchturm-Hahn wieder zum Glänzen.

12.Juli 2012: Besuch beim Hahn.

Am 12. Juli bekam der Hahn auf dem Kirchturm Besuch. An diesem Tag trafen sich Architekt, Zimmerleute und der Kirchenvorstand zu einer Baustellen-Vesper.

Die urprüngliche Idee, Tische und Bänke oben auf der Plattform aufzustellen war wetterbedingt leider nicht machbar. Sehr wechselhaft, oft Regen. Aber so inmitten der Baustelle eine kleine Mahlzeit, das war auch recht urig. Der Kirchenvorstand wollte mit Brezeln, Würsten, Brötchen, Kuchen den Zimmerleuten, die uns demnächst verlassen werden noch einmal "Danke" sagen. Immerhin waren die vier Handwerker aus dem Taunus gut ein Vierteljahr bei uns.

Der Kirchenvorstand hat danach mit Architekt und Zimmerleuten zusammen die Baustelle besichtigt, viele Fragen wurden gestellt und kompetent beantwortet. Passend dazu hörte es auf zu regnen, der Himmel riss auf und die Sonne zeigte sich doch noch.

Der Höhepunkt - im wahrsten Sinne des Wortes - war ein Besuch beim Hahn auf der Kirchturm-Spitze. Eine solche Gelegenheit bietet sich nur ganz selten, und keiner der Anwesenden liess es sich nehmen, kletterte bis ganz nach oben um den Hahn einmal ganz aus der Nähe zu betrachten und anzufassen.

Vielen Dank an die Zimmeleute und den Architekten, Herrn Liebig für ihre Arbeit und die Gelegenheit, einmal ganz an der Spitze zu stehen.

Baustellen-Vesper Kirchenvorstand am Hahn
Vesper in der Baustelle Der Höhepunkt: Kirchenvorstand und Architekt Frank Liebig
beim Hahn auf der Kirchturm-Spitze

28.Juni 2012, 18 Uhr: Richtfest an der Kirche.

Viele Interessierte fanden sich am 28. Juni an der Kirche zum Richtfest ein. Wie es der Brauch ist, wurde ein kleines geschmücktes Bäumchen am Dachstuhl angenagelt. Danach folgte der gereimte Richtspruch, der mit einem Glas Wein abgeschlossen wurde Das Glas wurde dann zu Scherben geworfen, damit es Glück bringt.

Nach diesem, sozusagen "offizellen" Teil gab es die Möglichkeit, die Kirche auch innen zu besichtigen. Architekt Frank Liebig als kompetenter Ansprechpartner beantwortete viele Fragen.

Die Arbeiten am Dachstuhl stehen kurz vor dem Abschluß. Insgesamt mussten rund 85% der Konstruktion erneuert werden, da das Holz des alten Dachstuhles wegen Feuchtigkeitsschäden und Pilzbefall nicht mehr verwendbar war. Im Turm hat man noch etwa vier Wochen zu tun, auch hier gibt es einiges auszubessern. Hier stehen keine Feuchtigkeitsschäden im Vordergrund. Vielmehr ist der Turm einer besonderen mechanischen Belastung ausgesetzt, so dass etliche Fachwerk-Verstrebungen neu ausgesteift werden müssen.

Mitte Juli werden dann die Dachdecker kommen, und das Dach neu eindecken. Wir bekommen wieder Schiefersteine in altdeutscher Deckung.

Auch innen in der Kirche gab es viel zu sehen. Zum Beispiel, dass unsere Kirche aus Gabbro-Steinen erbaut wurde (das ist eine spezielle Granit-Sorte, die es nur hier in der Gegend gibt, nicht aber z.B. bei Ober-Ramstadt). Die Steine wurden seinerzeit sehr sorgfältig vermauert. An der dunklen Verfärbung konnte man sehr gut sehen, wie hoch die Feuchtigkeit in der Wand schon gestiegen war, denn bei der letzten Renovierung wurde ein sogenannter "Sperrputz" angelegt, der die Feuchtigkeit in der Wand hielt.

Im Chorraum konnte man anhand der vielen verschiedenen Steinsorten sehen, dass schon ziemlich viel an der Kirche gebaut wurden. Die Menschen wollten zu allen Zeiten Gottes Haus unter den Menschen schön gestalten.

Wir danken den Zimmerleuten und Architekt Frank Liebig für ihre Arbeit und für die sehr informative Kirchenbesichtigung.

Dachstuhl ohne alles-Anfang Mai Ausgebesserter Sparren Provisorische Sicherung
Richtspruch der Zimmermänner... ... und interessierte Zuhörer Kirchenführung durch die Baustelle

Juni 2012 Innenrenovierung beginnt.

Die Dachrenovierung schreitet voran. Die meisten Schäden sind repariert.
Schadhafte Balken wurden ausgebessert oder, wie die völlig unbrauchbar gewordenen Deckenbalken durch neue ersetzt. Ebenso die Lagerbalken, die direkt auf den Mauern liegen und die gesamt Last tragen. Die neuen Decken- und Lagerbalken sind dicker als ihre Vorgänger.
Auch im Turm geht es voran. Nun können wir bald Richtfest feiern.

Gleichzeitig tut sich auch in der Kirche einiges. Es wurde damit begonnen, den rissig gewordenen Zementputz von 1978 abzuschlagen. Zum Vorschein kommen die Bruchsteine, aus denen unsere Kirche gebaut wurde. Ebenso Ziegelsteine, die in späteren Jahrhunderten eingemauert wurden bei Reparaturen.
Es ist ein seltsames Gefühl, vor dem Altar zu stehen, in einer Schutthalde genau ein halbes Jahr vor Weihnachten. Das alles soll bis dahin fertig sein? Die Renovierungsarbeiten liegen im Zeitplan, und somit durchaus möglich, dass ich in einem halben Jahr anstatt auf Schutt auf einen blitzblank geputzten Abendmahls-Kelch sehe.

Neuer Dachsparren Neuer Lagerbalken
Reparierter Dachsparren Neuer Lagerbalken
Altarraum am 24.06.2012 (Johannis-Tag) Chorraum am 24.06.2012 (Johannis-Tag)
Chorraum am 24. Juni 2012 Kirchenschiff am 24. Juni 2012

Mai 2012: Dachkonstruktion wird repariert

Weiterhin haben die Zimmerleute das Sagen auf unserer Baustelle Kirche. Die Arbeiten an der Dachkonstruktion sind jetzt an einem heiklen Punkt angelangt. Nachdem alle alten Deckenbalken entfernt wurden, werden zur Zeit die Dachsparren ausgebessert. Dazu werden die schadhaften Teile herausgesägt und durch neues Holz ersetzt. Dadurch hängt der Dachstuhl zum Teil "in der Luft", und ist instabil. In den nächsten Tagen jedoch sollen die neuen Deckenbalken eingezogen werden, so daß dann wieder alles stabil ist und auf festem Fundament ruht.

Gleichzeitig wird der Turm weiter eingerüstet, denn dessen Schiefereindeckung soll ebenfalls erneuert werden, ebenso wie der gesamte Aussenputz.

Dachstuhl ohne alles-Anfang Mai Ausgebesserter Sparren Provisorische Sicherung
Kirchendach ohne Deckenbalken Ausgebesserter Dachsparren Provisorische Abstützung

April 2012: Altes Dach entfernt

Anfang April haben die Zimmerleute mit ihrer Arbeit begonnen.
Zuerst wurden die alten Schiefersteine entfernt, danach die darunter liegende Dachpappe und die Bretter, auf denen alles festgenagelt war.

Der nächste Arbeitsschritt ist, die gesamte Dachkonstruktion auf ihre Standsicherheit zu überprüfen und schadhafte Balken auszutauschen. Dies dürfte in erster Linie die Deckenbalken betreffen, auf denen das ganze Dach ruht, und die in der Vergangenheit bereits mehrmals repariert wurden.

Dachdecker beim Abriss des alten Daches Schiefer fliegt in den Container
Dachdecker beim Abriss des alten Daches... ...und entsorgen der alten Schiefersteine.

März 2012: Gerüstbauer aktiv

Seit März geht es in und an der Kirche zur Sache.
Nachdem die Restauratoren die Wandbilder untersucht und gesichert haben, wurde ein Staubschutz aus Folie angebracht.

Inzwischen sind die Kirchenbänke ausgebaut worden, ebenso die Lampen und die alte elektrische Heizung. Die elektische Anlage ist so eingerichtet worden, daß die Glocken noch zu den Gottesdiensten läuten. Der "Stundenschlag" der Turmuhr jedoch ist abgeschaltet. Dieser Stromkreis wird für die Stromversorgung der Baustelle gebraucht.

Im Kirchenschiff steht jetzt ein Arbeitsgerüst, eine Schuttrutsche ist ebenfalls vorhanden, nun können die Arbeiten am Dach und der Decke beginnen.

Staubschutz für Wandbilder Kirchenschiff ohne Bänke
Staubschutz für die Wandbilder Gerüst und Schuttrutsche im Kirchenschiff

Januar 2012: Restauratoren untersuchen Kirchenschiff und Chorraum

Nachdem im Oktober die Orgel abgebaut wurde, sind seit Januar die Restauratoren in der Kirche. Zunächst wurden die verschiedenen Farbschichten freigelegt und zeitlich zugeordnet.

Zur Zeit werden die Wand- und Deckenbilder gesichert. Dazu werden sie "hinterspritzt". Wie wird das gemacht? An den entsprechenden Stellen wird zunächst ein kleines Loch gebohrt, in das dann eine Injektions-Nadel eingebracht wird. Über diese Nadel wird eine Flüssigkeit eingespritzt, die den Putz mit den Bildern wieder mit dem Untergrund (Wand und Decke) verbindet.

Gerüst im Altar-Raum Restauratorin bei der Arbeit Gruppenbild mit Pfarrerin
Arbeitsgerüst in der Kirche Restauratorin bei der Arbeit Für unsere Kirche im Einsatz
Gerüst im Altar-Raum Freigelegte Farbschichten an einer Holzsprosse der Empore
Farbschichten am Chorbogen Farbschichten an der Empore

Inzwischen ist auch der erste Untersuchungsbericht der Firma Steuernagel und Lampert eingetroffen, der sich mit dem Kirchenschiff befasst. Pfarrerin Giesecke erstellte eine Zusammenfassung aus dem Bericht:

Schichten im Schiff

Im Ober-Beerbacher Kirchenschiff haben die Restauratorinnen der Firma Steuernagel und Lampert aus Groß-Bieberau an 18 Stellen sondiert und mehrere Schichtenabtreppungen gefunden.

Mit dem Skalpell wurden die einzelnen Schichten freigelegt und mit Etiketten gekennzeichnet. Unsere Kalk-Secco-Malereien an den Wänden und am Gewölbe im Chorraum werden auf 1400 (spätgotisch) datiert. Das Kirchenschiff wurde 1742 erneuert und mit Emporen versehen. Die Bänke im Kirchenraum sind neuzeitlich.

Nach dem Vergleich aller Einzelbefunde erfolgt die Ermittlung von so genannten Leitfassungen. Sie sind in ihrer Charakteristik typisch und an den verschiedenen Befundstellen gut wieder zu erkennen. Anhand der Leitfassungen lassen sich die anderen Fassungsschichten in Beziehung zueinander setzen.

Die spätgotische Raumgestaltung

Die spätgotischen Malereien liegen auf einer weißen Kalktünche, welche auf einen braunen Kalk-Sandmörtel aufgestrichen ist. Dieser braune Kalk-Sand-Mörtel ist noch auf der Nordwand, auf der Fensterlaibung des Spitzbogenfensters in der Nordwand und auf der Chorbogenwand vorhanden.
Während im unteren Teil des Christopherusbildes die Malschicht auf einer dünneren Kalkschicht liegt, hat die Kalkgrundierung im oberen Wandbereich eine höhere Schichtstärke, eine streifige Kalkglätte. An der Wandfläche und im vorderen Teil der Fensterlaibung liegen auf dieser Kalkglätte ockerfarbene Malschichtreste. Im Bereich der lnnenkante der Fensterlaibung liegt als erste farbige Fassung auf der weißen Kalkgrundierung ein rotes Band (ca. 14 cm breit) mit angrenzendem grauen Begleitstrich (5 mm breit); die übrige Laibungsfläche bleibt hierzu weiß stehen. Die steinerne Konsole unterhalb der Empore war aufgrund der zahlreichen Farbfassungen wohl schon vor dem Einbau der Empore vorhanden. Als erste Farbfassung liegt ein leuchtendes Rot (entsprechend der Laibungsinnenkante) vor.

Bei der Erstfassung auf der Chorbogenwand handelt es sich um rote gemalte Quadersteine mit einem schwarzen Begleitstrich (ca. 1 cm); die übrige Wandfläche bleibt in einem gebrochene warmem Weiß stehen.

Die barocke Raumgestaltung

Mit dem Einbau der Emporen im Jahr 1742 dürften zeitgleich die Rundbogenfenster eingebaut worden sein. Danach wurde das Kirchenschiff mit einem beigefarbenen Kalk-Sand-Mörtel verputzt. Darauf liegt als Wandfassung ein gebrochen weißer Kalkanstrich. Im oberen Wandanschluss sind zusätzlich graue und dunkelrote Farbfragmente nachweisbar, welche auf eine Bebänderung schließen lassen. An der Südwand erscheint die erste Kalktünche auf dem hellen, beigefarbenen Verputz wesentlich dunkler, An der Decke ist ein beigefarbener Kalk-Sand-Mörtel vorhanden. Die Säulen der Empore tragen einen beigefarbenen Anstrich, während die seitlichen Stützen als erste Farbschicht eine grünlich blaue Schicht aufweisen. Das Gebälk der Emporenbrüstung war im Wechsel rot und dunkelgrün gefasst. Handlauf und Gitterstäbe warei grüngrau.

Die Raumgestaltung um 1800

Hier tauchen graue Fassungsfragmente auf. Graue Farbschichten sind bislang am Chorbogen, an der Wandfläche im Kirchenschiff und an der Wand im Emporenraum (Nähe Außenkante Fensterlaibung) belegt. Die Empore war vermutlich grüngrau oder hellblau gefasst. Vielleicht entstand die Bemalung um das Jahr 1824, als Ober-Beerbach wieder eine eigene Pfarrstelle bekam.

Die Raumgestaltung um 1900

Eine weitere Raumgestaltung ist geprägt von einem kräftigen, ockerfarbenen Anstrich, der auch den Chorbogen, die Wandflächen und Fensterlaibung im Kirchenschiff und an der Wand (Nähe Außenkante Fensterlaibung) im Emporenraum miteinbezieht. Zeittypisch sind Maserierungen auf dem Holzwerk. Die dritte Schichtenebene zeigt auf einer gebrochen weißen Grundierung einen ockerfarbenen Grundanstrich mit einer braunen Lasur. Vielleicht stammen diese Schichten aus dem Jahr 1927, in dem die Wandmalereien freigelegt wurden?

Weiterführende Hinweise

Im Zuge der anstehenden Restaurierungsmaßnahmen der Raumschale sollten unter anderem folgende Beobachtungen berücksichtigt bzw. ergänzende Untersuchungen angedacht werden:

1) Weiterführung der Befundstelle am Chorbogen zur Ermittlung der genauen Größe der gemalten spätgotischen Quadersteine. Es ist zu prüfen, ob sie mit Lichtkanten versehen waren.

2) Ergänzende Untersuchung an der Innenkante der Fensterlaibung der Rundbogenfenster (aufgrund der Raumsituation bislang nicht zugängig).

Oktober 2011: Die Orgel wird ausgebaut.

In der letzen Oktober-Woche hat die Renovierung unserer Kirche begonnen!
Noch von aussen nicht sichtbar, denn den Winter über soll im inneren der Kirche gearbeitet werden.

Zunächst hat der Orgelbauer die Orgel abgebaut. Da die Decke komplett erneuert wird, ist das erforderlich, damit kein Staub in die empfindlichen Pfeifen kommt. Danach sollen die Bänke und die alte Elektro-Heizung ausgebaut werden, und der Putz innen erneuert werden. Ab Februar wird es dann richtig losgehen.

Am 29. Oktober haben sich Orgelbauer, Helferinnen und Helfer aus der Gemeinde und der Kirchenvorstand getroffen, und haben die Orgelteile in die Scheune der Familie Kleinsorge verbracht, die sie uns freundlicherweise hierfür zur Verfügung stellt.
Danach wurde es staubig, denn wir haben bei der Gelegenheit auch gleich den Turm ausgeräumt, so daß die Renovierungsarbeiten nicht erst mit Aufräumen beginnen müssen.

Die Aufräumaktion endete mit einem gemeinsamen Mittagessen im Hof bei Familie Kleinsorge bei Kürbis-Suppe, Würstchen und anderen leckeren Sachen.
Wir danken allen, die mit angepackt haben - und allen, die uns bekocht haben!

Pfarrerin Giesecke und Angelika Kleinsorge packen zu Drei Männer am Orgelprospekt
Pfarrerin Giesecke und Angelika Kleinsorge
bei der Arbeit
Der Orgelprospekt wird aus der Kirche gebracht
Orgelpfeifen im Chorraum Orgelprospekt in der Scheune Drei Männer räumen auf
Wie die Orgelpfeifen - sauber aufgereiht Die Orgel im Zwischenlager Beim Aufräumen des Turmes

Juni 2011: Was gibt es Neues von der Kirche in Ober-Beerbach? Wann beginnt die Sanierung?

Zwei Nachrichten trafen Anfang Juni 2011 zeitgleich im Pfarramt Ober-Beerbach ein.
Die gute Nachricht: Die Kirchenverwaltung hat die Sanierung der Ober-Beerbacher Kirche endgültig genehmigt.
Die schlechte Nachricht: Die Sanierungsarbeiten sollen nicht sofort, sondern erst im nächsten Februar beginnen.

Wieso hat es so lange gedauert, bis die Baugenehmigung erteilt wurde?

Die Kirchenverwaltung hatte die Baugenehmigung ursprünglich an die Bedingung geknüpft, dass die Kommune Modautal ihre Zahlungspflicht anerkennt und die Sanierung mit rund 50.000 Euro bezuschusst.
Die Kommune lässt ihre Zahlungspflicht aber schon seit geraumer Zeit vom Hessischen Städte- und Gemeindebund prüfen und fordert immer neue Unterlagen an. Wann die Prüfung zu einem Ergebnis kommen wird, ist offen.
Dem Kirchenvorstand ist es jetzt in schwierigen Gesprächen mit verschiedenen Ressorts gelungen, die Kirchenverwaltung dazu zu bewegen, ihre Bedingung fallen zu lassen und die Baugenehmigung auch ohne eine Antwort Modautals zu erteilen.
Ob und in welcher Höhe sich Modautal an der Sanierung beteiligen muss, kann jetzt in Ruhe geprüft werden, ohne die Sanierung weiter zu verzögern.

Und warum geht es dann nicht schon in diesem Sommer los?

Gerüstbauer und Zimmerleute wollen erst nach den Sommerferien tätig werden. Bei einem Baubeginn im Spätsommer können die Arbeiten im Außenbereich aber nicht mehr vor dem nächsten Wintereinbruch abgeschlossen sein.
Weil das Kirchendach abgedeckt werden muss, kann es dann zu erheblichen Schäden an der Kirche kommen. Das größte Risiko bei einer Winterbaustelle ist die erhöhte Feuchtigkeit. Weil sich die Kirche nicht konstant beheizen lässt, kann in dieser Zeit weder im Außen- noch im Innenbereich weitergearbeitet werden.
Die unvermeidliche Verlängerung der Gerüststandzeiten würde zu beträchtlichen Mehrkosten führen.
Aus diesen Gründen sah sich der Kirchenvorstand schweren Herzens gezwungen, den Empfehlungen der Bausachverständigen zu folgen und mit der Sanierung erst im Februar 2012 zu beginnen.

Lässt sich die verbleibende Zeit bis zum Februar sinnvoll nutzen?

In der Zwischenzeit kann die Untersuchung der Fresken fortgesetzt werden.
Vor allem aber müssen wir die Zeit nutzen, um die Orgel fast komplett abzubauen und einzulagern.
Zuerst gab es die Idee, eine Art Schutzkasten um die Orgel herum zu bauen. Jetzt hat sich aber gezeigt,dass die Orgel teilweise an den Deckenbalken aufgehängt ist.
Weil die Deckenbalken entfernt und zum Teil ausgetauscht werden müssen, muss die Orgel "zurückgebaut" werden. Der sehr schwere Gebläsemotor wird in den Kirchturm verfrachtet.
Doch wo lagern wir die Gehäuseteile und die Orgelpfeifen ein?
Wünschenswert wäre ein Lagerraum vor Ort, der möglichst staubfrei und abschließbar ist. Er sollte eine relative Luftfeuchtigkeit zwischen 60 und 90 % und Temperaturen zwischen 8 und 20 Grad Celsius aufweisen.

Nun brauchen wir Ihre Hilfe:
Wer hat einen solchen Raum, den er der Kirchengemeinde für ein Jahr zur Verfügung stellen kann?
Da eine gewisse Feuchtigkeit nötig ist, würden wir mit einem Hygrometer testen wollen, ob der Raum geeignet ist. Bitte überlegen Sie, ob Sie jemanden kennen, der hier weiterhelfen könnte. Über ein Dankeschön können wir gerne ins Gespräch kommen.

Wenn die Sanierung erst im Februar beginnt, hätte man die Konfirmation im Mai doch in Ober-Beerbach statt in Ernsthofen feiern können?

Auf den Kirchenvorstand kamen immer neue Daten und Fakten zu.
Erst kam die mündliche Zusage aus der Kirchenverwaltung, dass die Sanierung unmittelbar nach Ostern beginnen kann.
Dann hieß es: Anfang Mai, und dann: Mitte Mai.
Dass die schriftliche Baugenehmigung erst Anfang Juni vorliegen würde, konnte niemand ahnen.
Also musste rechtzeitig eine geeignete Räumlichkeit organisiert werden, um für alle Fälle gerüstet zu sein.
Wir entschuldigen uns bei allen Familien für die Aufregung.
Wir bitten aber zu bedenken, dass wir die gleiche Aufregung hatten. Als Kirchenvorstand hätten wir uns das auch anders gewünscht.
Dennoch hoffen wir, dass es den Konfirmanden und ihren Familien in der schönen gotischen Schlosskirche von Ernsthofen mit ihrem fantastischen Außengelände gefallen hat.

Wo werden unsere neuen Konfirmanden im Mai 2012 konfirmiert?
Und wo werden unsere Braupaare getraut und unsere Täuflinge getauft?

Brautpaare und Tauf-Familien begleite ich gerne in die Kirchen unserer Nachbargemeinden, wenn die Trauung oder die Taufe nicht im Gemeindehaus stattfinden soll. Für die nächste Konfirmation bietet sich entweder die Bürgerhalle in Ober-Beerbach oder wieder eine Kirche in der Nachbarschaft an.

Wo gehen wir bei Trauerfeiern hin?

Einige Familien sind bisher zur Trauerandacht ins Gemeindehaus gegangen, andere haben die große Trauergemeinschaft oben in der Halle bevorzugt. Welche Form die Hinterbliebenen wählen, werden wir jeweils im Gespräch abklären.

Auch wenn wir unsere Kirche längere Zeit nicht nutzen können, steht jetzt immerhin fest, wann die Bauarbeiten beginnen werden. Wir brauchen einen langen Atem, aber wir dürfen uns auch auf den Start der Sanierung im Frühjahr und auf eine frisch renovierte Kirche im Winter 2012 freuen. Vielen Dank für alle Unterstützung im Gebet, im Gespräch und durch Ihre Spenden.

Sicherungsmaßnahme 2009

Plan für Notabstützung Notabstützung im Kirchenschiff
Plan für die Notabstützung Notabstützung im Kirchenschiff

Unterm Dach...

Keilung und Zuganker am Binderfuss Schadhafter Dachbalken
Keilung und Zuganker an einem der Binderfüsse Schadhafter Dachbalken
Anderer schadhafter Dachbalken Feuchtigkeit im Gebälk
eine andere Stelle Feuchtigkeitsschäden

...und darunter.

Pfarrerin mit Schutzhelm Risse in der Decke über der Kanzel
Predigt bald nur noch mit Helm? Risse in der Decke über der Kanzel

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