23. September 2010 - Auflug nach Maulbronn |
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Auflugsgemeinde in Maulbronn |
Im Innenhof der Klosterklausur |
Deckenbild über dem Hauptaltar der Klosterkirche |
Der Gemeindeausflug am 23. September 2010 führte uns nach Württemberg.
An diesem letzten sonnigen und warmen Septembertag besichtigten wir das
Kloster Maulbronn, UNESCO-Weltkulturerbe.
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Maulbronn ist die am besten erhaltene Klosteranlage aus dem Mittelalter nördlich
der Alpen. Die gesamte Klosteranlage wird heute noch genutzt, wenn auch
nicht mehr als Kloster. Hinter den Klostermauern ist die Stadtverwaltung
von Maulbronn ansässig, der ehemalige Kornspeicher wurde zur Stadthalle
umgebaut. Bis in die Klosterzeit zurück reichen die Wurzeln
des Evangelischen Seminars, das neben vielen anderen bedeutenden Wissenschaftlern
auch Johannes Kepler besuchte. Die Klosterkirche ist nicht nur Museum. In ihr
werden wie in jeder anderen evangelischen Kirche auch Gottesdienste gefeiert.
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Nach unserer Ankunft in Maulbronn machten wir zunächst eine Kaffeepause.
Nach dem der Leib gestärkt war, gab es geistige Nahrung. Die Klosterkirche
ist sehr reich ausgestattet. Nicht nur mit aus dem Mittelalter stammenden
Chorgestühl (in dem sich in späterer Zeit so mancher Schüler verewigte),
sondern auch mit sehr schönen Deckenbildern. Das Bild über dem Hauptaltar ist
für uns Ober-Beerbacher sehr vertraut, denn die vier Evangelisten sind auch
über dem Altar unserer Kirche dargestellt. Eigentlich nicht weiter verwunderlich,
denn das Bildprogramm für unsere Kirche wurde vermutlich vom Zisterzienserinnen -
Kloster Partershausen bei Heusenstamm ausgesucht. Der gleiche Orden, "Zisterzienser",
nach dem 1098 in Citeaux (Frankreich) gegründeten Stamm-Kloster, war auch in
Maulbronn zuhause.
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Das Leben der Mönche war alles andere als luxeriös. "Ora et Labora" -
"Bete und Arbeite" ist das Motto der Benediktiner und der von ihnen
abstammende Reformorden der Zisterzienser, die Maulbronn 1147 gründeten.
Genau in dieser Reihenfolge. Der Tag begann um 5 Uhr mit dem Morgengebet,
danach ging es an die Arbeit. Im Kloster gab es ausser der Küche nur
noch einen weiteren heizbaren Raum - die Wärmestube, die sich über der Küche
befand. Die Laienbrüder bekamen beim Essen größere Portionen zugemessen,
denn durch die vorwiegend körperliche Arbeit brauchten sie auch mehr.
Sehr beindruckend ist auch die Akkustik der Räume, heute werden im
Laienrefektorium Konzerte aufgeführt.
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Den Ausklang fand der Ausflug unweit der Klosterkirche in der ehemaligen
Klosterschmiede, in der heute eine Gastwirtschaft untergebracht ist.
Einige genossen ihr Essen - z.B. die Maultaschen, die auch in Maulbronn
erfunden worden sein sollen, im Paradies. So hieß der Raum, in dem wir es
uns schmecken liessen.
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