EKHN 2030 – Die neue Nachbarschaft nimmt Fahrt auf! |
Eines vorweg: Die neue Nachbarschaft hat noch keinen Namen. Etliche Vorschläge gab es, allein hat keiner so recht gefallen. Den alten Namen zu übernehmen wollten wir nicht, da es mit Alsbach, Hähnlein und Zwingenberg an der nördlichen Bergstraße eine zweite "Nachbarschaft" gibt - die wohl ebenso einen Namen sucht.
Was wir vom EGNB allerdings übernehmen wollen ist die gute und vertrauenvolle
Zusammenarbeit. Diese bringt auch die ersten hellgrünen Sprösslinge hervor
und berechtigen zu den besten Hoffnungen. So hat die Nachbarschaft - noch ohne
gemeinsamen Namen - immerhin schon eine gemeinsame Website in Betrieb genommen,
auf der schon vieles zu finden ist. Auch auf anderen Arbeitsgebieten haben die Arbeitsgruppen bereits etliche Treffen hinter sich und die ersten Entscheidungen sind getroffen. Ein großes Thema sind die Gebäude. Die Zahl der Kirchenmitglieder sinkt, und damit auch die Finanzkraft der Gemeinden, Gebäude zu unterhalten. Wir brauchen Räume für ein Gemeinsames Gemeindebüro, und es soll in jeder Gemeinde unserer Nachbarschaft neben der Kirche auch noch genügend Platz vorhanden sein für das Gemeindeleben jenseits der Gottesdienste. Ein "weiter so" wird es nicht geben. Von manchem müssen wir uns verabschieden. Die Gebäudegruppe arbeitet daran, den Bedarf den die Gemeinden haben mit den Erfordernissen, welche die Zukunft an uns stellt möglichst zur Deckung zu bringen. Dreh- und Angelpunkt ist die Finanzierbarkeit der Räume.
Ziel von EKHN 2030 ist es, dass die Gemeinden einer Nachbarschaft eine
rechtlich verbindliche Verbindung eingehen. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Das entsprechende Kirchengesetz ermöglicht Arbeitsgemeinschaften, Gesamtkirchengemeinden
sowie die Möglichkeit, zu einer einzigen großen Gemeinde zu fusionieren.
Ebenso intensiv arbeitet die Gottesdienst-Gruppe an einem neuen Gottesdienst-Schema.
Die Herausforderung, die sich hier stellt liegt darin, daß die Zahl der Pfarrer abnimmt
(weniger Kirchenmitglieder = weniger Pfarrer = weniger Gottesdienste, die sie feiern können). Die Arbeitsgruppe "Konfirmandenunterricht" befasst sich mit einem Konzept für den Konfirmanden-Unterricht. Ziel ist ein Konzept, das an verschiedenen Orten für die Jugendlichen ein passendes Angebot vorhält. Sowohl inhaltlich als auch von den Terminen, an denen der Konfirmandenunterricht stattfindet. Die ersten Weichen sind gestellt, die Signale stehen auf "Fahrt", die Diesel-Lok röhrt auf - unser Zug "Nachbarschaft" hat den Bahnhof verlassen, fährt der Zukunft entgegen. Text: Bernd Bickelhaupt 30 05 24 |
EKHN 2030 – Kennenlern-Treffen der Neuen Nachbarschaft in Malchen |
In der Bürgerhalle von Malchen trafen sich am Abend des 24. Novembers Haupt- und Ehrenamtliche Mitarbeiter der Kirchengemeinden Bickenbach, Jugenheim, Ober-Beerbach und Seeheim-Malchen. Die vier Gemeinden werden im Zuge des Prozesses „EKHN 2030“ eine Nachbarschaft bilden, um die Kirche zukunftsfest zu machen. Die Antwort auf sinkende Mitgliederzahlen ist bessere Zusammenarbeit mit seinen Nachbarn. So trafen sich Hauptamtliche (Pfarrer, Pfarrsekretärinnen, Küster) und Ehrenamtliche (Kirchenvorstand, Mitarbeiter in Gruppen und Kreisen) in Malchen zu einem Kennenlernen. Wobei die Teilnehmer oft auf schon bekannte Gesichter trafen, denn auch schon bisher gibt es ja schon Zusammenarbeit auf vielen Gebieten. Diese soll aber nun auf ein neues Niveau gehoben werden. Ganz entspannt war zunächst eine Stunde Zeit um anzukommen, bei Käsebrot und Heißgetränk (Punsch, Glühwein) bekannte zu begrüßen und und mit weniger gut Bekannten in ein erstes Gespräch zu kommen. Danach ging es an die Arbeit, die mit einer Andacht von Pfarrer Kahlert begann: Unsere Situation in der entstehenden Nachbarschaft ist ähnlich der des Volkes Israel, das 40 Jahre durch die Wüste zu wandern hatte. Auch EKHN 2030 wird manche Problemstellen haben. Was ist wichtig, wie schaffte es das Volk Israel dennoch? Weil Mose immer wieder mit Gott redete. Und der gab ihm einen guten Rat: Nicht alles alleine machen wollen! Suche Dir Leute, die Dir helfen. Als nächstes ging es darum, die Wahrnehmung zu schärfen: Den Raum wahrnehmen – was ist das für ein Raum, was befindet sich darin, die anderen Menschen wahrnehmen, in dem man Blickkontakt aufnimmt, einander grüßt. Mit so auf Maximum aufgedrehten Sinnen machten sich gemischte Arbeitsgruppen aus allen Gemeinden daran, das was es in den einzelnen Gemeinden gibt vorzustellen und sich über Chancen und Ideen auszutauschen. Die Themenkreise
An vielen Stellen gibt es bereits jetzt etliche Berührungspunkte und Kontaktflächen. Diese werden ausgebaut, und es gibt noch etliche Ideen, die nun „nur“ noch umgesetzt werden müssen. Nach dem Segen von Pfarrer Sames gab es hinterher noch Gelegenheit sich noch weiter auszutauschen – und die übrig gebliebenen Speisen und Getränke vor dem schlechtwerden zu bewahren. Text: Bernd Bickelhaupt 26 11 23 |
Erste Schritte zur Kooperation |
Neue Nachbarschaftsräume |
Nach allen Prognosen werden die Mitgliederzahlen der christlichen Kirchen in Deutschland in den nächsten Jahren und Jahrzehnten sinken, die Kirchensteuereinnahmen werden zurückgehen. Um trotzdem handlungsfähig zu bleiben und Neuesgestalten zu können, hat die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) den Reformprozess ekhn2030 ins Leben gerufen.
Dabei geht es nicht nur darum, Ausgaben zu kürzen,
sondern auch um kreative Ideen für die Kirchenentwicklung.
Leitschnur beim Reformprozess ist die Verkündigung des Evangeliums.
Diesen Auftrag will die EKHN erfüllen, indem sie offen und
öffentliche Kirche ist,in vielfältiger Gestalt und nahe bei den Menschen.
Im Prozess ekhn2030 sollen Rahmenbedingungen abgesteckt werden, damit Menschen vor Ort ihre Kirche mitgliederorientiert und gemeinwesenorientiert gestalten können.Veränderungen in veränderten Zeiten Es ist richtig, dass sich unsere Kirche auf allen Ebenen zukunftsfähig aufstellt. Die Zeiten ändern sich und wir müssen unsanpassen. Klima-Krise und neue Anforderungen an unsere Energieversorgung, Corona, Kriege, Neuordnungen von Wirtschaftsbeziehungen und Infrastrukturen, die Sicherung der Demokratie und der regelbasierten Weltordnung – all das macht unser Leben nicht leichter. Und wir sind da so mittendrin … Was heißt das für uns?
Unsere Kirchengemeinde Ober-Beerbach mit Neutsch, Steigerts und Stettbach ist wenn Sie mich fragen, die schönste. Sie ist aber auch mit fast 800 Gemeindegliedern die kleinste. Schon seit 2015 gehört sie zum Evangelischen Gemeindenetz Nördliche Bergstraße (EGNB). Seitdem umfasst mein Dienstauftrag auch Aufgaben im Gemeindenetz, nur dadurch konnte die Pfarrstelle mit Sitz in Ober-Beerbach erhalten bleiben. Für uns sind Zusammenschlüsse mit anderen Gemeinden weiterhin eine gute Möglichkeit, dass hier ein Pfarrer oder eine Pfarrerin wohnt und gut zu erreichen ist.
Gemeinsam mit Alsbach, Jugenheim und Zwingenberg haben wir im Jahr 2014 überlegt, wie wir den Wegfall einer halben Pfarrstelle in der Region im folgenden Jahr kompensieren könnten. Wenn sich die Gemeinden zusammenschließen, könnten die Pfarrpersonen Gottesdienste und Beerdigungen in allen Gemeinden übernehmen und Arbeitsbereiche aufteilen.
Pfarrer Thomas Beder in Alsbach ist auf diese Idee gekommen
und hat sich für sie eingesetzt. Seeheim, Bickenbach und Hähnlein
meinten damals: „Gute Idee, brauchen wir aber (noch) nicht!“
So haben wir das Gemeindenetz gebildet. 2015 und 2020 fiel
je eine halbe Pfarrstelle weg, und zum Jahreswechsel 2022 / 2023
wird eine weitere halbe entfallen. 2023 stehen dem Gemeindnetz
dann noch vier Pfarrstellen zur Verfügung. Es gab Personalwechsel
bei den Pfarrpersonen und sehr viele Gespräche und Ideen
unter den Kirchenvorständen.Die Konfirmandenarbeit wurde
von anderen Kollegen übernommen, die Seniorenarbeit von mir.
Die Familienarbeit und Öffentlichkeitsarbeit ist ebenfalls
an andere Kollegen gegangen. Ober-Beerbach hat von ehemals
66 Gottesdiensten noch 44 Gottesdienste im Jahr.
Für uns hat es die meisten Veränderungen gegeben.
Wir haben festgestellt, dass es für unsere Gemeindeglieder
auf dem Berg ein weiter Weg ins Tal ist. Auch die vielen
Gemeindeglieder im Tal haben den Weg hoch zu uns eher selten gefunden.
Es gab auch einige „idealistische“ Versuche, nach dem Motto: „Wir wollen eine gemeinsame Identität, nur einen Gemeindebrief, nur eine Homepage, wir feiern gemeinsame Feste.“ Ich denke, jede Gemeinde, jedes Dorf und jede kleine Gruppe hat ihre eigene Identität und sollte sie auch behalten. Was gut ist, wird ja auch gerne übernommen.
Der Apostel Paulus hat es so gesagt: „Prüfet alles! Das Beste behaltet!“ Übrigens: die Idee eines Gemeindenetzes gab es schon viel früher. Im Vogelsberg arbeiten befreundete Pfarrer und ihre Dorfgemeinden schon lange zusammen. Ulrike Scherf, die noch von ihrer Zeit als Pfarrerin in Alsbach gute Kontakte zu Pfarrer Beder hatte, begrüßte die Idee sofort.
Als stellvertretende Kirchenpräsidentin brachte sie das Thema in die Kirchenleitung. Ob das nicht ein Modell für die Zukunft der EKHN sein könnte? Wir werden weniger Unsere Gesellschaft hat sich stark gewandelt. Wir haben viele Ältere und weniger Kinder. Viele Menschen aus anderen Kulturkreisen mit anderen Religionen sind dazugekommen. Die Bindungen an Gewerkschaften, Parteien, Vereine und Kirchen werden schwächer. Viele leben in neuen Familienkonstellationen. Viele Menschen haben ihre Berufe gewechselt, ihren Wohnort, pendeln zur Arbeit und sind abends müde und froh, wenn sie ihren Haushalt gut schaffen.
Einerseits sind Bindungen lockerer geworden, andererseits sind die
Ansprüche an eine gute Bindung gewachsen. Die Sehnsucht nach
verlässlichen Beziehungen ist sogar größer geworden. Fazit:
Wir Evangelischen sind weniger geworden in einer Gesellschaft,
in der es nicht mehr selbstverständlich ist, zu einer
Konfession zu gehören.
Wir werden mit weniger auskommen müssen: mit weniger Mitgliedern,
weniger Pfarrpersonen, weniger Gebäuden und weniger Geld.
Sinnvoll sparen und zugleich sinnvoll neu investieren, das ist
die Aufgabe. Kooperation wird Pflicht Um angesichts schwindender
Ressourcen eine verlässliche pfarramtliche Versorgung und eine
engagierte Gemeindearbeit zu gewährleisten, sollen künftig
benachbarte Kirchengemeinden zusammenarbeiten.
Die EKHN-Synode hat es allen Gemeinden zur Pflicht gemacht, sich in sogenannten Nachbarschaftsräumen zusammenschließen. Darin soll es nur noch ein Gemeindebüro, ein Budget und ein Verkündigungs-Team geben. Ein Ausschuss, dem Delegierte aus allen Kirchenvorständen angehören, soll über gemeinsame Angelegenheiten entscheiden. Zwei neue Nachbarschaften in der Region nördliche Bergstraße Weil jetzt auch die drei Kirchengemeinden an der nördlichen Bergstraße, die nicht zum EGNB gehören, Kooperationspartner brauchen, musste neu darüber nachgedacht werden, welche Gemeinden in Zukunft zusammenarbeiten wollen.
Im Rahmen vieler gemeinsamer Gespräche wurde nun klar:
Unser freiwilliger Zusammenschluss mit Alsbach, Jugenheim und Zwingenberg
löst sich bald auf. Stattdessen wird es zwei neue Nachbarschaften
geben.
Im Süden werden Alsbach, Hähnlein und Zwingenberg kooperieren.
Im Norden werden Bickenbach, Seeheim, Jugenheim und Ober-Beerbach
eine neue Nachbarschaft bilden. Berg und Tal, klein und groß Ob sich
damit für Sie etwas ändert?
Für mich als Pfarrerin ändert sich einiges: noch mehr Dienste und Trauerfeiern im Tal, dann aber in Seeheim und Bickenbach statt in Alsbach und Zwingenberg. Unser Gemeindebüro und unser Haushalt werden „aufgenommen“ in das Büro und das Budget des Nachbarschaftsraums, ebenso wird mit Gemeindehausflächen verfahren.
Kleine Gemeinden brauchen k(l)eine Räume. Unsere Kirchenvorsteher dürfen jemanden in den entscheidenden Ausschuss delegieren. Unsere katholischen Geschwister kennen diese Prozesse schon und sind uns hier voraus. „Darmstadt-Ost“ heißt der große pastorale Bezirk auf katholischer Seite.
Also sind wir in Ober-Beerbach mit Neutsch, Steigerts und Stettbach gemeinsam mit Malchen und Balkhausen die Kleinen. Ob das gut geht im Konzert mit den Großen wie Bickenbach, Jugenheim und Seeheim?
Zum Abschluss will ich den Kern-Satz der Kirchenleitung neu formulieren:
Leitschnur beim Reformprozess ist die Verkündigung des Evangeliums.
Diesen Auftrag will die neue Nachbarschaft erfüllen, indem sie offen und öffentliche Kirche ist, in vielfältiger Gestalt und nahe bei den Menschen in Ober-Beerbach, Neutsch, Steigerts und Stettbach. Danke weiterhin für Ihre Ideen und Mitarbeit … wir können sie gut gebrauchen !
Ihre Pfarrerin Angelika Giesecke
Übernahme aus dem Gemeindebrief"Bläädsche", Ausgabe November 2022
Neue Gottesdienstzeiten - für Lärchen und Nachtigallen |
Miteinander unterwegs im Gemeindenetz |
. | Die fünf Pfarrerinnen und Pfarrer des Gemeindenetzes: Hans-Peter Rabenau, Christian Hilsberg, Angelika Giesecke Johannes Lösch, Beatrice Northe. |
Seit 4 ½ Jahren sind die Evangelischen Kirchengemeinden Alsbach, Jugenheim, Ober-Beerbach und Zwingenberg miteinander im Evangelischen Gemeindenetz Nördliche Bergstraße (EGNB) verbunden. Wir haben uns zusammengetan, um dem Abbau der Gemeindepfarrstellen kreativ zu begegnen. Gemeinsam wollen wir das Beste daraus machen.
Beginnen wir mit dem Besten:
Viele Gemeindeglieder freuen sich über die Abwechslung
bei den Gottesdiensten. Gerade der Abschluss der Sommerkirche
mit dem anschließenden Grillfest kommt sehr gut an, ebenso die
gemeinsamen Angebote für Familien und die gemeindeübergreifenden
Konfirmanden-Projekte.
Was uns immer wieder beschäftigt, ist der weitere Abbau von Pfarrstellen in unserem Netz. Damit sind geht es uns wie vielen anderen Gemeinden in unserer Landeskirche. Man rechnet eine Pfarrstelle für 1600 Mitglieder. Am Anfang unserer Zusammenarbeit in 2015 hatten wir noch fünf Pfarrstellen im Gemeindenetz. Zu Beginn 2020 sind für uns 4,5 Pfarrstellen und zu Anfang 2023 nur noch vier Pfarrstellen vorgesehen.
Als uns Pfarrerin Sandra Matz zu Beginn dieses Jahres nach Norden verlassen hat, ist vielen diese Tatsache noch einmal stärker bewusst geworden.
Wie soll unsere Gemeindearbeit künftig mit nur noch vier Pfarrstellen
aufgeteilt werden?
Welche Arbeitsfelder sind uns besonders wichtig?
Was ist in dieser Situation die Aufgabe eines Pfarrers, einer
Pfarrerin im Gemeindenetz?
Dazu trifft sich seit Anfang des Jahres in regelmäßigen Abständen eine Arbeitsgruppe, die mit Vertretern aus allen vier Kirchenvorständen und den Pfarrern besetzt ist, begleitet durch zwei Coaches der Landeskirche. Zunächst hat die Gruppe bestätigt, dass wir gemeinsam weiter gehen wollen: „Mit… einander unterwegs“ ist das Schlagwort: „Miteinander – glauben, leben, leiden, zweifeln, gestalten, suchen, singen, feiern.“ Ja genau das wollen wir!
In einem weiteren Arbeitsgang haben die Pfarrpersonen einmal ihre Wochenarbeitszeit
analysiert. Pro Woche und Person sind 42 bis 48 Arbeitsstunden zu leisten. Bei fünf
Stellen haben wir ca. 9660 Stunden zur Verfügung. Bei bald vier Stellen werden
es bald nur noch 7728 Stunden sein. Es werden dann also ungefähr 1900 Stunden weniger
Dienstzeit sein.
Spannend war für uns alle, welche Arbeitsbereiche tatsächliche wie viele
Stunden in Anspruch nehmen.
Manches ist gar nicht verhandelbar, etwa der Schulunterricht und die Teilnahme an Dekanatsveranstaltungen, sie sind für Pfarrerpersonen verpflichtend (21% der Arbeitszeit). Auch mit einer bestimmten Anzahl an Taufen, Trauungen, Beerdigungen (16%) ist zu rechnen, wobei die Anzahl der Trauerfeiern leider wächst.
Welche Arbeitsbereiche lassen sich verändern? Dreierlei wird zurzeit betrachtet:
Immer wieder stellen wir voller Dankbarkeit fest, dass unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen schon sehr viele Aufgaben mit Freude und Engagement übernehmen. Sie sollen aber nicht an ihre Grenzen kommen! Wir werden verstärkt auf Talentsuche gehen und neue Personen einladen, sich in unseren Gemeinden zu engagieren.
Eines ist ziemlich klar: Falls jemand denkt, „Komm, wir lassen das mit dem Gemeindenetz am besten sein! Wir machen es so, wie vorher auch!“ – wird er schnell merken, dass die Pfarrstellen sowieso reduziert werden und keine neuen vom Himmel fallen. Dann würde nur jede Gemeinde für sich alleine überlegen. Und: die positiven Effekte durch die bestehende Zusammenarbeit gingen verloren. Deshalb ist es für alle gewinnbringend, gemeinsam das Beste daraus zu machen.
Ganz so, wie es unser Motto sagt:
„Mit-einander glauben, leben, leiden, zweifeln, gestalten,
suchen, singen, feiern.“
Bitte bringen Sie Anregungen und Ideen ein, sprechen Sie unsere Kirchenvorstände an! Willkommen!
Christian Hilsberg,
Hans-Peter Rabenau,
Angelika Giesecke.
Stets auf dem laufenden, was im Gemeindenetz so läuft: Die EGNB-Homepage!
2019
Gemeinsam das Beste draus machen |
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Die evangelischen Kirchengemeinden an der nördlichen Bergstrasse müssen sich in den nächsten Jahren auf Veränderungen einstellen. Schon seit einiger Zeit versuchen sie, engere Kooperationen anzudenken und zuerproben. Mit dem "Regionalrat", in den alle sieben Kirchenvorstände der Gemeinden Seeheim, Ober-Beerbach, Jugenheim, Ober-Beerbach, Bickenbach, Alsbach, Hähnlein und Zwingenberg Vertreterinnen und Vertreter entsandt haben, gibt es bereits ein Gremium zur Koordination.
Nun steht ein weiterer, großer Schritt bevor: Die Synode der Evangelichen Kirche in Hessen und Nassau hat eine Kürzung der Pfarrstellen beschlossen, die zu Beginn der Jahre 2015 und 2020 wirksam werden soll. In unserer Region wird an beiden Terminen jeweils eine halbe Pfarrstelle gestrichen. Damit steht den Gemeinden an der nördlichen Bergstrasse dann etwa 10% weniger Zeit von Pfarrerinnen und Pfarrern zur Verfügung als Bisher. Alle Gemeinden sind sich einig, dass wir diese Last zusammen tragen wollen. Gemeinsam wollen wir Wege finden, nicht den Mangel zu verwalten, sondern die Chance zu nutzen, den Dienst von Pfarrerinnen und Pfarrern in unserer Region grundsätzlich neu zu bedenken und durch die engere Zusammenarbeit eine neue Qualität der Gemeindearbeit in der Region zu schaffen.
Während drei der sieben Gemeinden weiterhin punktuell und projektbezogen zusammenarbeiten wollen, haben die Kirchenvorstände von Alsbach, Jugenheim, Zwingenberg und Ober-Beerbach beschlossen, eine sogenannte "pfarramtliche Verbindung" einzugehen. Wird dieser Beschluss von der Kirchenleitung bestätigt, bleiben diese vier Gemeinden zwar selbstständig, begründen aber eine dauerhafte, verbindliche Zusammearbeit in Bezug auf ihre Pfarrstellen. Die sind dann künftig nicht mehr bei den einzelnen Kirchengemeinden, sondern bei dem neuen Verbund angesiedelt. Pfarrerinnen und Pfarrer werden dann nicht nur im "eigenen" Ort arbeiten, sondern im ganzen Gebiet aktiv sein, jedoch mit deutlichen Schwerpunkt in jeweils einer Gemeinde.
Für unsere Gemeinden heisst das, dass Ihnen bei Verschiedenen Anlässen, auch in Gottesdiensten und bei Amtshandlungen nicht mehr nur dieselben ein oder zwei Personen begegnen, sondern fünf oder sechs Pfarrerinnen und Pfarrer ihre besondern Fähigkeiten einbringen und in ihrer Arbeit verschiedenen Schwerpunkte setzten. Damit greifen wir auch gesellschaftliche Veränderungen auf, die sich in unseren Gemeinden schon lange auswirken. Für manche wird das eine grosse Veränderung sein, anderen mag es kaum auffallen. Manche werden diese Veränderung als Verlust empfinden, andere werden sie begrüssen, erweitert sie doch die vielfältigen Möglichkeiten der Gemeinde.
So oder so - auf jeden Fall markiert die Bildung einer pfarramtlichen Verbindung einen erheblichen Einschnitt in der Geschichte unserer Gemeinden. Es ist ein Wagnis. Nach vielen Beratungen und Überlegungen in den Kirchenvorständen eröffnen sich aus unserer Sicht jedoch viel mehr neue Möglichkeiten, als sich Risiken ergeben. So sehen wir nicht nur die traurige Aufgabe, einen Stellenabbau zu organisieren, sondern gewinnen auch die Perspektive, zusammen mit unseren Nachbargemeinden etwas Neues zu entwickeln.
Je mehr Menschen daran mitwirken, um so besser wird es.
2015
Oft gestellte Fragen |
Nein, alle vier Gemeinden bleiben selbständig und behalten einen eigenen Kirchenvorstand. Je vielfältiger die Gemeinden sind, umso besser.
Wer ist denn in Zukunft für Ober-Beerbach zuständig?Wir haben zurzeit sechs Pfarrerinnen und Pfarrer in den vier Gemeinden. Sie werden ihre Stärken und Begabungen in unterschiedlicher Weise auch in unserer Gemeinde einbringen. Alle werden regelmäßig in unserer Kirche predigen. Pfarrerin Giesecke wird den Arbeitsschwerpunkt in Ober-Beerbach behalten und hier für die meisten Gottesdienste und für die meisten Beerdigungen verantwortlich sein. Ihre Kollegen werden einzelne, spezielle Aufgaben in unserer Gemeinde wahrnehmen.
Ist das Ganze nur eine Sparmaßnahme?Ja und Nein. Einerseits baut unsere Landeskirche, die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau, in den nächsten Jahren in zwei Schritten Pfarrstellen ab. Davon sind auch wir betroffen. Die Zahl der Pfarrstellen in unseren vier Kirchengemeinden sinkt zum 1.1.2015 von 5,5 auf 5 Stellen und 2020 voraussichtlich noch einmal auf 4,5 Stellen. Dann steht also fast 20% weniger Arbeitszeit von Pfarrerinnen und Pfarrern zur Verfügung als heute. Eine solche Kürzung wird zu spüren sein. Insofern ist das "Gemeindenetz" der Versuch, die Last der Stellenkürzung gemeinsam zu tragen. Andererseits eröffnen sich auch neue Möglichkeiten, wenn wir zusammen mit unseren Nachbargemeinden etwas Neues entwickeln.
Kann ich mich an der Gestaltung des Gemeindenetzes beteiligen?Darauf hoffen wir! Zurzeit entwickeln Kirchenvorsteher und Pfarrer aus den vier Gemeinden Vorschläge, wie das Gemeindenetz ab 2015 arbeiten kann. Ihre Gedanken zum Gemeindenetz und Ihre Fragen können Sie jederzeit an die Kirchenvorsteher und an Pfarrerin Giesecke weitergeben. Im Bläädsche werden wir weiter berichten und Sie auf dem Laufenden halten.
Pfarrer Thomas Beder, Alsbach und Pfarrerin Angelika Giesecke, Ober-Beerbach
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